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angle-left Rückblick Vermögensanlagen, 1. Quartal 2023

Der Start ins Anlagejahr 2023 ist gut, in Europa sogar euphorisch verlaufen. Der Mix aus robusten Wirtschaftsdaten, der überraschenden Öffnung der chinesischen Wirtschaft nach dem strengen Covid-Regime und der Erwartung der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank ihre aggressive Gangart in Bezug auf Zinserhöhungen bald beenden würde, gaben den Aktienmärkten enormen Auftrieb. Die lange dominierende Vorstellung der «weichen Landung» der Konjunktur oder gar des Ausbleibens einer Rezession hat die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten unterstützt. Im Verlauf des Februars kam es aber zu einer Kehrtwende bei den Marktteilnehmern in ihrer Einschätzung. Hartnäckig hohe Inflationszahlen übertrafen die Schätzungen der Analysten und führten zur Überzeugung, dass die Notenbanken die Zinsen wohl weiter erhöhen müssen, was vor allem die Aktienkurse deutlich sinken liess. Ende Februar/anfangs März kamen Probleme im Bankensektor dazu, welche die globalen Finanzmärkte erheblich unter Druck brachten. Ausgelöst durch die Krise im amerikanischen Regionalbankenmarkt (Silicon Valley Bank und Signature Bank of New York) kamen Zweifel über die Stabilität des globalen Bankensystems auf und bereits angeschlagene Banken gerieten in den Fokus der Anleger. Vertrauensverlust, Angst und daraus folgende Geldabflüsse gipfelten in der Schweiz in der orchestrierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Mit der Stabilisierung der Credit Suisse konnte ein Übergreifen in die globalen Finanzmärkte verhindert werden und die Märkte stabilisierten resp. erholten sich wieder. Die Inflation hat sich auch über das ganze erste Quartal hartnäckig gehalten. Die Notenbanken in den USA, Europa und der Schweiz haben deshalb in ihrem Kampf gegen die Inflation die Zinsen durch mehrerer Zinsschritte erhöht, denn sie haben ein schwieriges Dilemma zu lösen: Lockern sie die Geldpolitik zu früh, riskieren sie einen weiteren Anstieg der Inflation, bleiben sie restriktiv, verschärft dies die Gefahr einer Rezession.

Aktienmärkte
An den Aktienmärkten war die Entwicklung wellenförmig. Der US-Aktienmarkt (S&P500) legte anfänglich um fast 9% zu, kam anschliessend um wieder etwas mehr als 7% zurück und stieg bis Ende März wiederum deutlich an. Über das Quartal resultierte ein Plus von 7.5% (in USD). In Europa (MSCI Europa ex. CH) war der Anstieg noch deutlicher (+10.7%) und die Korrektur fiel mit -6% weniger stark aus. Ende März resultierte ein Plus von 9.3% (in EUR). Das Muster der Entwicklung war in unserem Heimmarkt ähnlich. Der Rücksetzer allerdings war im Zuge der Credit Suisse Krise deutlicher. Mitte März stand der SPI gar unter dem Stand des Jahresanfangs. Über das Quartal betrachtet resultierte dennoch ein deutliches Plus von knapp 6%.

Zinsen
Die Zinsen sind im quartalsvergleich gesunken. Auch hier war die Entwicklung wellenförmig, aber im Vergleich zu den Aktienmärkten spiegelverkehrt. Die Renditen der 10-jährigen US-Treasuries gingen zuerst von 3.9% zum Quartalsstart auf 3.4% zurück, stiegen bis auf gut 4% an, bildeten sich wiederum stark zurück und schlossen das Quartal bei knapp 3.5%. In der Schweiz war der Verlauf ähnlich wellenförmig. Die Renditen der 10-jährigen Eidgenossen fielen zu Beginn des Quartals von knapp 1.5% auf unter 1%, stiegen wieder auf knapp 1.5% an, fielen in den dunkelsten Stunden der CS Krise auf unter 0.9% und schlossen das Quartal auf einem Stand von 1.15%.

Währungen
Die Entwicklung des Schweizer Frankens gegenüber den Hauptwährungen war uneinheitlich. Gegenüber dem EUR wurde er im ersten Quartal leicht schwächer. Der EUR|CHF Wechselkurs stieg von 0.9896 auf 0.9922. Gegenüber dem USD war die Entwicklung gegenteilig, weil der USD im Berichtsquartal zur Schwäche neigte. Die Notierung USD|CHF ging von 0.9245 auf 0.9153 zurück.