Geschäftsstelle

Nach dem Schrecken im Frühjahr ein gutes Ergebnis 2020

Deckungsgrade, Reserven und der technische Zins

Wir wissen es, der Jahresabschluss einer Pensionskasse ist unter anderem abhängig von der strukturellen Zusammensetzung der Verpflichtungen für die Versicherten und Rentenbeziehenden. In aller Deutlichkeit aber vor allem von der Entwicklung des dritten Beitragszahlers, der Vermögensanlagen.

Diese bescherten uns im Frühjahr 2020 mit dem Lockdown einen veritablen Absturz und damit ein Loch in den Schwankungsreserven der Vorsorgewerke oder im Extremfall sogar Unterdeckungen. Eine Momentaufnahme, die sich im Verlauf des Jahres ins Gegenteil bewegte. Je nach Anlagestrategie verzeichneten wir Renditen von 4.2% bis 5.2%, was die Deckungsgrade unserer Vorsorgewerke mit aktiven Versicherten allesamt auf höhere Werte hievte als zum Ende des Vorjahrs. Je nach Struktur und Grösse ist die Entwicklung in den einzelnen Werken unterschiedlich. So sehen wir Deckungsrade zwischen 104.40% und 125.73%.

Der Wechsel auf die neuen technischen Grundlagen BVG 2020 ermöglichte uns zudem, Reserven aufzulösen mit denen wir den technischen Zins mit dem Abschluss 2020 von 2.0% auf 1.75% senken konnten. Aus welchem Grund dies möglich wurde und welche Auswirkungen damit verbunden sind, lesen Sie in den nächsten Kapiteln des Geschäftsberichts.

Im Banne der Pandemie

Die Previs darf sich glücklich schätzen, die Corona-Pandemie bisher weitgehend unbeschadet überstanden zu haben. Unser Krisenstab hat frühzeitig die nötigen Massnahmen ergriffen, des Öfteren auch früher als von den Behörden schliesslich verordnet, und hat damit die Gesundheit der Mitarbeitenden an die vorderste Stelle gesetzt. Gleichzeitig konnten wir aber unsere Dienstleistungen mit wenigen Ausnahmen so weiterführen, dass unsere Kunden von den Einschränkungen nichts oder nur sehr wenig mitbekamen. So konnten wir dank den weit entwickelten digitalen Werkzeugen auch von zu Hause aus beinahe nahtlos weiterarbeiten. Was uns aber über die Pandemie hinaus beschäftigen wird, ist der teilweise Verlust der Unternehmenskultur. In den letzten Jahren mit viel Einsatz aufgebaute Formen der Zusammenarbeit, der Feedbackkultur und des sogenannten Teamspirits liegen aufgrund des intensiven Home-Office brach. Ganz zu schweigen von den mentalen Belastungen, die ein solches Arbeiten bei einzelnen Mitarbeitenden auslöst. Hier müssen wir – wie viele andere Arbeitgeberinnen – in einer künftigen neuen Normalität wieder Aufbauarbeit leisten. Auf der anderen Seite dürfen wir als Mitarbeitende der Previs dankbar sein, dass wir trotz der Krise jeden Monat pünktlich unseren Lohn erhalten haben. Dies ist bei Weitem nicht selbstverständlich in diesen schwierigen Zeiten.

Auch unsere Kunden waren – in unterschiedlicher Form – von der Pandemie betroffen: in den meisten Fällen mehr oder weniger stark in organisatorischer Hinsicht, wenn wir beispielsweise an die Herausforderungen der Gesundheitsbranche denken, in einzelnen Fällen war aber sicher auch die wirtschaftliche Existenz bedroht, wenn dies aufgrund unserer Kundenstruktur bisher auch eher die Ausnahme war. Nichtsdestotrotz ist jeder einzelne Fall für sich eine Tragik. Wir dürfen aber auch feststellen, dass bisher all unsere Anschlüsse ihren Verpflichtungen uns gegenüber nachkommen konnten und keine Verluste für die Previs entstanden sind. Leicht anders sieht es auf der Seite der Mieterträge aus. Dort musste mit einigen Gewerbetreibenden über Mietzinsstundungen und -erlasse verhandelt werden. Dies aus Sicht der Previs immer mit dem Fokus, einerseits die Interessen der Destinatäre zu beachten, aber anderseits auch um einen längerfristigen Totalausfall zu vermeiden.

An der Schwelle zum Modern Workplace

Etwas gebremst wurden wir durch die Pandemie im Weiterausbau der Digitalisierung. Ab dem Jahr 2021 werden wir aber weiter vorwärtsgehen mit der Ausrichtung auf die Möglichkeiten des cloudbasierten Arbeitens ohne dabei aber die Risiken ausser Acht zu lassen, die damit verbunden sind. Wir sind aber überzeugt, dass die Zukunft in diesen Werkzeugen liegt und wir uns weiterhin proaktiv damit auseinandersetzen müssen.

Fokus auf den Datenschutz 

Unser Leitbild stellt die Transparenz und verantwortliches Handeln als wichtige Werte ins Zentrum. Teil davon ist auch der Datenschutz. Entsprechend ernst genommen haben wir in den beiden letzten Jahren unser Datenschutzprojekt, mit welchem wir unsere Prozesse und die Organisation systematisch auf die Vorgaben des neuen revidierten schweizerischen Datenschutzgesetzes (DSG), aber – wo nötig – auch auf die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) überprüften. Aus unseren rund 200 Prozessen wurden deren 50 mit Zusammenhang zum Datenschutz identifiziert und davon deren 25 als relevant bezüglich der neuen gesetzlichen Vorgaben bezeichnet. Diese Prozesse wurden in einem aufwendigen Verfahren auf Schwachstellen hin analysiert, wo nötig wurden Massnahmen ergriffen und im Verlauf des ersten Halbjahres 2021 werden Justierungen folgen. Eine neue Datenschuzerklärung resultierte aus dieser Arbeit ebenso wie eine erweiterte Datenschutzorganisation mit einer externen Datenschutzstelle als Anlaufpunkt bei Fragen unserer Kunden zum Datenschutz der Previs. 
 

Stefan Muri
Geschäftsführer

 

Pierre-Alain Cosendai
Leiter Finanzen und Controlling
Mitglied der Geschäftsleitung

Zusammensetzung der Geschäftsleitung im Jahr 2020

Vorname/Name Funktion
Stefan Muri Geschäftsführer
Stefan Ernst Stv. Geschäftsführer / Leiter Kunden & Kommunikation
Pierre-Alain Cosendai Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Finanzen & Controlling
Nathalie Sesiani Mitglied der Geschäftsleitung / Leiterin Vorsorge
Daniel Zwygart Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Vermögensanlagen

 

Faktenblätter der Vorsorgewerke

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