Stiftungsrat

Marathonlauf mit Hindernissen

Was ein Marathonlauf ist, wissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser. Wenn nicht aus eigener sportlicher Erfahrung, dann sicher im Sinne des Allgemeinwissens. Dass ein solcher Lauf nicht immer nur auf ebener Fläche, sondern auch mal bergwärts und talwärts führen kann, nehmen die Sportbegeisterten in Kauf. Doch darf ein Marathonlauf auch mit Hindernissen bestückt sein, also auch noch gleich ein Hürdenlauf werden? Was es wohl damit auf sich hat?

Die Kräfte einteilen, die Ressourcen geschickt einplanen, ein möglichst gleichmässiges Tempo halten und allenfalls die Strecke in Phasen aufteilen. So oder ähnlich muss sich auch eine Vorsorgeeinrichtung verhalten, wenn sie die berufliche Vorsorge für ihre Versicherten im Marathon nicht über 40 Kilometer, sondern über 40 Berufsjahre sicherstellt. Ein langer Schnauf, die weite Sicht in die Zukunft, keine hektischen Hüst-und-hott-Massnahmen und die Nachvollziehbarkeit der getroffenen Entscheide sind neben den fachlichen Fähigkeiten und der Bereitschaft zur steten Weiterbildung die Schlüsselkompetenzen des obersten Organs – des Stiftungsrats. So werden die Interessen der angeschlossenen Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden wirkungsvoll gewahrt.

Kompetenzen des Stiftungsrats sind zentral

Zwei unter anderem mit genau diesen Schlüsselkompetenzen ausgestattete neue Stiftungsrätinnen konnten wir 2023 in unserer Mitte als Vertreterinnen der Arbeitnehmenden willkommen heissen. Damit ist der Stiftungsrat wieder vollständig besetzt und die Interessen unserer Kundschaft sind paritätisch gewahrt.

Die Sicht war aber letztes Jahr auf der Marathonstrecke eingetrübt. Die Anlagemärkte vollführten mit uns eine Achterbahnfahrt. Lange Zeit war nicht klar, ob wir die Ziellinie am 31. Dezember mit eingezogenen oder erhobenen Häuptern überqueren können. November und Dezember haben es möglich gemacht, wir konnten das Jahr mit einer ansehnlichen Performance abschliessen und die Deckungsgrade verbessern. Aber zurück zum Marathon – eigentlich ist das ominöse Datum Ende Jahr unsäglich, denn unser Lauf geht ja weiter und die «Foto» an diesem Stichtag sagt sehr wenig aus.

Zunehmende Regulatorik macht uns zu schaffen

Da war doch noch was – ach ja, der Hürdenlauf. Das neue Datenschutzgesetz wurde in Kraft gesetzt. Getreu unserer Proaktivität haben wir uns bereits seit mehreren Jahren mit den kommenden Neuerungen auseinandergesetzt und sind entsprechend gut vorbereitet in die Welt des verbesserten Umgangs mit den sensiblen Daten gestartet. So weit, so gut, das war aber noch keine grosse Hürde. Was sich hingegen die verschiedenen BVG-Aufsichtsorgane von Bund und Kantonen mit ihren immer neuen regulatorischen Hindernissen denken, entzieht sich immer öfter unserem Verständnis. Es scheint vielmehr, dass sich diese Stellen lieber mit formalen Fragen statt mit den wirklichen Problemen der beruflichen Vorsorge befassen. Die zunehmende Regulatorik löst bei den Pensionskassen erheblichen administrativen Mehraufwand aus und wirkt dadurch auch als Kostentreiber. All diese Faktoren belasten schliesslich die Versicherten und rentenbeziehenden Personen.

Wie immer bleibt mir zu danken. Meinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat, der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden der Previs, die gemeinsam den Marathonlauf zugunsten unserer Kundinnen und Kunden bewältigen. Aber auch Ihnen, liebe Versicherte, Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitgebende, die uns an der Seitenlinie applaudieren, mit aufbauender Kritik zu Bestleistungen anfeuern und vor allem mit ihrem Vertrauen die nötige Basis für unsere Arbeit geben.

Peter Flück
Präsident des Stiftungsrates