Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Was hat ein pensionierter Fussballcoach mit uns zu tun? Bezieht er eine Rente von der Previs? Nein, Hanspeter Latour hat die virtuelle Delegiertenversammlung bereichert mit einem Videoauftritt. «Das Miteinander ist entscheidend», betont er auch hier im Prevue. Das gilt auch für die Previs. In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden, wie zum Bespiel der heute vorgestellten Organisation von WiA – Wohnen im Alter, gilt diese Devise ebenso wie bei der situativen Unterstützung von Versicherten ab 45 Jahren. Und wenn wir Ihnen heute den Stabsbereich der Previs näher vorstellen, kommt dieser Aussage eine massgebende Bedeutung zu. Weil ich mich als Geschäftsführer auch als Coach des Stabsbereichs, resp. der ganzen Previs betrachte, drückt dies das aus: «Wir schaffen es nur als Team!»

Stefan Muri
Geschäftsführer

Das interne Dienstleistungsteam als Kompetenzzentrum

«Vier Firmen unter einem Dach». Eine Herausforderung für die Unterstützungsdienste, den unterschiedlichen Anspruchsgruppen im Betrieb optimalen Service bieten zu können. Der Stab nimmt diese Aufgabe mit Elan wahr.

Die Previs hat eine aussergewöhnliche Struktur. Als Stiftung führt sie unter ihrem Dach quasi mehrere Unternehmen. Da ist einerseits die Vorsorge, zusammen mit dem Kundenservice das Kerngeschäft der Pensionskasse. Die dritte Beitragszahlerin, die Vermögensanlagen, werden für die Wertschriften durch ein internes Portfolio Management geführt, analog einer Vermögensverwalterin. Die weit über 2‘000 Immobilienobjekte wiederum werden auf der Linie der gesamten Wertschöpfungskette zum grössten Teil intern durch ein spezialisiertes Portfolio Management, Architektur- und Bauplanungsteam sowie ein ausgebautes Bewirtschaftungsteam im Sinne einer Immobilienfirma verwaltet. Und nicht zuletzt sorgt unser Bereich Finanzen & Controlling wie ein Treuhandunternehmen für die Zusammenführung der zahlreichen Buchhaltungen.

Unternehmenskultur

So vielfältig die Aufgaben, so verschieden die Menschen, die sie erfüllen, so unterschiedlich die Anforderungen und Bedürfnisse. Hier sind die HR als Teil des Stabs nicht nur mit administrativen Arbeiten für die rund 100 Mitarbeitenden gefordert, sondern auch auf der Ebene der Unternehmenskultur. Mit ihrem Einsatz sorgen die drei teilzeitlich für die Previs tätigen Fachspezialistinnen dafür, dass die Vorgesetzten in personellen Fragen Unterstützung erhalten und sich die Mitarbeitenden gut aufgehoben fühlen und damit in ihrer Arbeitsleistung optimal unterstützt werden. Nicht zuletzt sorgt das HR-Team zusammen mit den Praxisbildnerinnen und -bildnern für die Betreuung und die Ausbildung unserer fünf Lernenden (drei Kaufleute D&A, ein Kaufmann Immobilien, ein Fachmann Betriebsunterhalt).

Emsige Schaltzentrale

Die erste Visitenkarte für unsere Kundinnen und Kunden ist der Empfang. Zwei Mitarbeiterinnen sorgen zusammen mit ihrer Teamleiterin dafür, dass die Anrufenden mit ihren Anliegen möglichst rasch zur kompetenten Auskunftsperson innerhalb der Previs weitergeleitet werden. Ab und zu nehmen unsere Empfangsdamen auch die Funktion als Blitzableiter wahr, denn bei über 40‘000 Versicherten und Rentnern, 1‘300 Arbeitgebenden und über 2‘000 Mietern kann davon ausgegangen werden, dass nicht immer alle der gleichen Meinung sind wie die Verantwortlichen der Previs. Es kann dann durchaus vorkommen, dass dies am Telefon mit lauteren und nicht immer schmeichelnden Worten kundgetan wird. Im Zuge der Digitalisierung ist der Empfang auch dafür besorgt, die eingehende Papierpost zügig in digitale Dokumente umzuwandeln und als Aufgabenprozess an die zuständigen Mitarbeitenden der Previs weiterzuleiten.

Optimale ICT-Unterstützung

Was uns zu den digitalen Herausforderungen führt. Diese zu meistern und die nötige Unterstützung zu leisten, obliegt der Verantwortung unserer ICT-Fachspezialisten. Drei Mitarbeitende sichern den Betrieb der sehr unterschiedlichen, bereichsspezifischen und teilweise hochkomplexen Programme ab, ohne die unser Betrieb schlicht stillstehen würde. Damit diese «Weichware» auch läuft, wird die entsprechende «Hartware» benötigt. Diese haben wir zwar seit mehr als fünfzehn Jahren zum grössten Teil in ein externes Rechenzentrum ausgelagert. Trotzdem muss überwacht und optimiert werden und die Werkzeuge der Mitarbeitenden vor Ort müssen jederzeit betriebsbereit sein. Hierzu steht uns ebenfalls eine externe IT-Firma zur Seite, die mit mindestens einem ihrer Mitarbeitenden den sogenannten On-site-Support gefühlt Tag und Nacht sicherstellt. In unserer schnelllebigen Zeit werden durch das ICT-Management auch laufend Projekte initialisiert, geführt und begleitet, die zu einer Weiterentwicklung und Optimierung unserer Arbeitsumgebung führen. So sind wir derzeit daran, die Voraussetzungen für den Betrieb sogenannter Cloudlösungen zu schaffen und die Grundlagen für die Ablösung einzelner Kernsysteme zu erarbeiten.

Kompetente Koordination

Nicht zuletzt ist der Stab auch für den reibungslosen Betrieb der strategischen und operativen Gremien verantwortlich. Dafür ist unsere Assistentin der Geschäftsleitung zuständig. Bei ihr laufen alle Fäden für effiziente Sitzungen von Stiftungsrat und Geschäftsleitung sowie die Überwachung der übergeordneten Geschäftsprozesse und regulatorischen Werkzeuge zusammen. Weiter ist sie auch Anlaufstelle für die Teilnehmenden der zahlreichen Seminare der Previs. Seien dies wie in der Vergangenheit Veranstaltungen in dezentralen Seminarräumen oder während der Pandemie nun Online-Seminare. Dafür hat sie intern schon das goldene Headset als «Miss Webinar» erhalten. Das Team wird verstärkt durch unseren Management Supporter, der die Mitglieder der Geschäftsleitung in speziellen Projekten mit seinen ausgeprägten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und seinen Fähigkeiten als «Excel-Crack» tatkräftig unterstützt.

Vielfach ist vom Stab als «Wasserkopf» oder «Betriebsbremser» die Rede. Als Geschäftsführer darf ich jedoch mit Stolz von meinem Stabsteam als eingeschworener Einheit reden, die für unsere Kunden innerhalb der Previs optimale Lösungen bietet und somit als interne Dienstleisterin einen wesentlichen Beitrag zur Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden ausserhalb der Brückfeldstrasse 16 in Bern leistet.

Das Team Stab auf einen Blick (von links): Kurt Gehri, Peter Schnegg und Jürg Zahner – ICT; Karin Dreier, Susanne Lötscher und Sarah Feller – HR; Alisha Rosser – Lernende; Patricia Camiolo, Christiane Mülhauser und Beatrice Burkhard – Empfang; Marina Luginbühl, Stefan Muri und Joris Sonderegger – Geschäftsführung und Assistenz/Support.

Auf dem Foto fehlen: Marius Flückiger, ICT, und die beiden Lernenden Jana Liechti und Sugan Thavarajah.
 

Die Stiftung WiA macht gute Erfahrungen mit ihrem Arbeitgeber Vorsorgewerk

Für ihre Versicherten führt die Stiftung WiA – Wohnen im Alter bei der Previs Vorsorge ein firmeneigenes Arbeitgeber Vorsorgewerk. Dank dieser Lösung kann WiA gewisse Vorsorgeentscheide selber fällen und zugleich auf fachkundige Unterstützung zählen.

Unternehmen treffen wichtige Entscheidungen gerne eigenständig. Wollen sie ihre Vorsorgelösung selbstbestimmt gestalten, bietet ihnen die Previs Vorsorge eine gute Möglichkeit dazu: Firmen und Institutionen ab 50 bis 100 Angestellten und mit einem Vorsorgekapital ab 5 Mio. CHF oder Pensionskassen, die ihre Selbstständigkeit aufgeben wollen, können für ihre Versicherten ein eigenes Arbeitgeber Vorsorgewerk schaffen.

Eigene Jahresrechnung und Vorsorgekommission

Ein Arbeitgeber Vorsorgewerk trägt den Namen der eigenen Firma oder Institution und besteht aus den aktiven Versicherten. Die Rentner werden separat im Vorsorgewerk Rentner geführt, bleiben dem Vorsorgewerk der Aktiven aber zugeordnet. Ein zentrales Merkmal des Arbeitgeber Vorsorgewerks ist die Eigenständigkeit. Es verfügt über eine eigene Jahresrechnung und versicherungstechnische Bilanz. Damit ist sichergestellt, dass grundsätzlich keine Geldflüsse über die Grenzen der Vorsorgewerke erfolgen. Zudem hat jedes Arbeitgeber Vorsorgewerk seine eigene paritätische Vorsorgekommission. Diese wählt den Vorsorgeplan frei, bestimmt die Anlagestrategie (15, 30 oder 40 Prozent Aktienanteil) sowie den Umwandlungssatz und legt die jährliche Verzinsung der Altersguthaben fest. Für diese Beschlüsse stellt die Vorsorgekommission jeweils einen Antrag an den Stiftungsrat der Previs.

Attraktive Risikoprämien und tiefe Verwaltungskosten

Nicht nur profitieren Arbeitgeber Vorsorgewerke von einer hohen Eigenständigkeit, sondern auch von vorteilhaften Prämien für die Risiken Tod und Invalidität. Der Grund dafür ist, dass alle Versicherten der Previs gemeinsam rückversichert sind. Dadurch lassen sich die Risiken besser verteilen, und es resultiert ein attraktiver Risikotarif. Zusammen mit den tiefen Verwaltungskosten schafft dies gute Voraussetzungen dafür, dass mehr Mittel in die Sparbeiträge zugunsten der Altersrente fliessen können.
Eines der 12 Arbeitgeber Vorsorgewerke unter dem Dach der Previs ist seit 2019 dasjenige der Stiftung WiA – Wohnen im Alter, die in der Region Thun drei Seniorenbetriebe führt. Im Folgenden ein Gespräch mit Stephan Friedli, Vorsitzender der WiA-Geschäftsleitung, und Nathalie Sesiani, Leiterin Vorsorge und Mitglied der Geschäftsleitung der Previs.

Herr Friedli, wieso hat sich die Stiftung WiA – Wohnen im Alter für eine Vorsorgelösung bei der Previs entschieden? Und weshalb für ein eigenes Arbeitgeber Vorsorgewerk?

Stephan Friedli: Das Angebot, die fachliche Kompetenz und die Offenheit der involvierten Personen haben uns überzeugt und von Anfang an für ein vertrauensvolles Verhältnis gesorgt. Für ein Arbeitgeber Vorsorgewerk haben wir uns entschieden, weil wir dadurch eine individuelle Lösung konzipieren konnten, die unseren Bedürfnissen entspricht. Die Grösse unseres Unternehmens mit 260 Versicherten und 128 Rentnern hat dies erlaubt.

Wie hat sich das WiA-Vorsorgewerk in den vergangenen zweieinhalb Jahren entwickelt?

Stephan Friedli: Wir haben für unser Vorsorgewerk die Anlagestrategie 40 gewählt und sind trotz Turbulenzen an den Aktienmärkten bis jetzt gut damit gefahren. Der Deckungsgrad hat sich sehr erfreulich entwickelt. Die Wertschwankungsreserve ist vollumfänglich gebildet. Daher verfügen wir über freie Mittel, die wir zugunsten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen können. Das sind gute Argumente, um auch am ausgetrockneten Arbeitsmarkt erfolgreich auftreten zu können.

Frau Sesiani, wo sehen Sie die grössten Herausforderungen und Chancen für ein Arbeitgeber Vorsorgewerk?

Nathalie Sesiani: Die Welt der Pensionskassen hat sich stark verändert und ist in ihren Abhängigkeiten komplexer geworden. Hiobsbotschaften in den Medien zu schwindenden Renditen, zur Erhöhung der Rentenbezugsdauer oder zur Umverteilung zwischen Jung und Alt gilt es sachlich einzuordnen. Dazu braucht es ein Verständnis für die Zusammenhänge in der beruflichen Vorsorge. In der Vorsorgekommission eines Arbeitgeber Vorsorgewerks können wir diese vertiefen. Wir zeigen beispielsweise auf, welche Faktoren verändert werden können, und welche Auswirkungen das auf Arbeitgeber, Arbeitnehmer und auf das Vorsorgewerk hat. Ein Arbeitgeber Vorsorgewerk fördert aus meiner Sicht die Identifikation der Versicherten mit der beruflichen Vorsorge respektive das Interesse an der eigenen Vorsorgelösung. Und die Mitarbeitenden können durch ihre Vertretung in der Vorsorgekommission direkt Einfluss nehmen.

 



«Fundiertes Wissen ist in einer Vorsorgekommission von Vorteil – entscheidender aber sind Interesse und Motivation.»

Nathalie Sesiani, Leiterin Vorsorge und
Mitglied der Geschäftsleitung der Previs
 

«Dank der professionellen Unterstützung durch die Previs können wir als Miliz-Vorsorgekommission auch weitreichende Entscheidungen fällen.»

Stephan Friedli, Vorsitzender der Geschäftsleitung
Stiftung WiA – Wohnen im Alter
 

Herr Friedli, die berufliche Vorsorge ist ein anspruchsvolles Thema. Ist eine Miliz-Vorsorgekommission überhaupt in der Lage, so weitreichende Entscheidungen wie die Wahl der Anlagestrategie zu treffen?

Wir werden von den Fachpersonen der Previs sehr gut beraten und unterstützt. Es gelingt ihnen, mit einfachen Erklärungen und übersichtlichen Unterlagen das anspruchsvolle Thema adressatengerecht zu vermitteln. Insofern ja: Eine Miliz-Vorsorgekommission ist mit der professionellen Unterstützung der Previs in der Lage, weitreichende Entscheidungen zu treffen.

Frau Sesiani, wie viel Anlage- und Vorsorge-Know-how müssen die Mitglieder einer Vorsorgekommission mitbringen? Wie viel Zeit müssen sie investieren?

Fundiertes Wissen ist natürlich von Vorteil, entscheidender sind aber das persönliche Interesse und die Motivation. Die Unterstützung durch unsere Fachleute ist gewährleistet. Wir bereiten die Unterlagen für die Sitzungen vor und gehen davon aus, dass die Vorsorgekommissionsmitglieder maximal eine Stunde für das Studium benötigen. In der Sitzung gehen wir auf die präsentierten Themen detailliert ein und stehen für Fragen zur Verfügung.

Sind Sie selber ein Vorsorge- oder Anlageprofi, Herr Friedli?

Nein. Und deshalb bin auch ich froh um die professionelle Unterstützung der Previs. Aufwand und Nutzen stehen in dieser Zusammenarbeit zwischen Laien und Profis meiner Meinung nach im optimalen Verhältnis zueinander.

Frau Sesiani, wie können sich Mitglieder einer Vorsorgekommission das nötige Fachwissen aneignen?

Wir bieten den Mitgliedern einer Vorsorgekommission eine Basisschulung an und nehmen wie erwähnt auch an den Sitzungen teil. Zugleich besteht jederzeit die Gelegenheit des Austauschs mit unserer Mandatsleitung oder mit mir. Hinzu kommt die Möglichkeit, externe Fachseminare zu besuchen oder sich über die Presse und Fachbeiträge auf verschiedenen Plattformen eigenes Vorsorgewissen aufzubauen.

Herr Friedli, hat die Previs ihre Versprechen, die sie mit ihrer Offerte abgegeben hat, gehalten?

Ja, vollumfänglich. In der Offertphase hatten wir auch Wünsche geäussert, welche die Previs nicht erfüllen konnte, so zum Beispiel die passive Bewirtschaftung der Aktien. Nach den Previs-internen Abklärungen wurde uns gegenüber offen kommuniziert, was zum erwähnten Vertrauensverhältnis beigetragen hat. Der Prozess des Wechsels sowie die tägliche Betreuung haben das Vertrauen absolut gerechtfertigt.

 

 

Firmeneigene Arbeitgeber Vorsorgewerke

  • Grösse: ab 50 bis 100 Angestellte
  • Charakter: eigenständig
  • Branche: keine Vorgaben
  • Vorsorgeplan: frei wählbar
  • Anlagen: drei Anlagestrategien; Aktienanteil 15%, 30% oder 40%
  • Sanierung: eigenständig
  • Rentner: im Vorsorgewerk Rentner mit einer risikoreduzierten Anlagestrategie

Weitere Informationen: previs.ch/vorsorgewerke-plaene

«Das Miteinander ist entscheidend.»

Der bekannte frühere Fussballtrainer und
-kommentator Hanspeter Latour war als Referent für die diesjährige Delegiertenversammlung der Previs Vorsorge engagiert. Eine Begegnung mit dem passionierten Naturbeobachter und Buchautor.

Prevue: Sie beschäftigen sich – gerade auch als Referent – mit Biodiversität und Nachhaltigkeit. Woher kommt dieses Interesse?

Hanspeter Latour: Die Natur hat mich sehr geprägt, schon als Bub. Ich war mit meinem Vater, der ebenfalls ein begeisterter Naturbeobachter war, oft draussen unterwegs. So habe ich die unglaubliche Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt entdeckt und viel über deren Zusammenhänge gelernt. Natürliche Lebensräume sind wertvoll für uns alle – gerade auch für zukünftige Generationen. Diese Faszination für die Natur hat mich nie losgelassen, auch während meiner Karriere als Fussballer und Trainer nicht.

Als Trainer haben Sie lange mit Fussballern zusammengearbeitet, die alle eine oder zwei Generationen jünger waren als Sie. Was können Generationen voneinander lernen?

Entscheidend ist in meinen Augen, dass es ein Miteinander der Generationen gibt. Dazu gehört für mich auf der einen Seite der Respekt vor der Lebenserfahrung. Andererseits muss man aber auch Verständnis haben für gesellschaftliche Veränderungen. Es wäre ja seltsam, wenn ein 20-Jähriger und ein 70-Jähriger genau gleich denken würden.

Wie verändert sich unsere Gesellschaft im Moment?

Durch die Einschränkungen während der Pandemie waren und sind viele Menschen wieder öfter in der Natur anzutreffen. Ich nehme wahr, dass einige Leute vielleicht etwas nachdenklicher geworden sind, gleichzeitig jedoch auch achtsamer. Mich dünkt, allgemein nehme das Bewusstsein für den Wert der Natur und für die Bedeutung der Nachhaltigkeit zu. Das ist ja durchaus positiv!

Was kann uns die Natur denn in einer digitalen Welt allenfalls mit auf den Weg geben?

Ganz wichtig scheint mir, dass wir den Bezug zur Natur weiterhin aufrechterhalten. Das kann im ganz Kleinen direkt vor der Haustüre geschehen, wo es einen grossen Reichtum an Pflanzen und Tieren zu beobachten gibt. Wir müssen uns nur einen Moment Zeit nehmen und hinsehen. Aber auch hier gilt: Es geht um das Miteinander und nicht darum, die digitale oder wirtschaftliche Entwicklung und die Natur gegeneinander auszuspielen.

Ihre Begeisterungsfähigkeit ist ungebrochen, Ihre Motivationskunst wirkt ansteckend. Woher stammt dieses Feuer?

Da spielt der Sport sicher eine grosse Rolle. Im Fussball kann man bekanntlich nur als Team gewinnen. Schon als Spieler und Captain habe ich gespürt, wie wichtig es ist, die Mannschaft motivieren und mitnehmen zu können. Und gerade als Trainer ist das natürlich ganz zentral. Ich möchte aber auch betonen, dass ich in meinem Leben bisher zum Glück von Schicksalsschlägen verschont geblieben bin. So gelingt es natürlich besser, ein Optimist zu sein.

 

Hanspeter Latour in seinem Naturgarten im Berner Oberland.

Wie haben Sie sich persönlich auf den dritten Lebensabschnitt vorbereitet?

Vorsorgen war für mich schon immer wichtig. Ich habe stets darauf geachtet, möglichst gesund zu leben. Aber auch die finanzielle Vorsorge hat mich mit Blick auf das Pensionsalter schon früh interessiert. Sparen und Vorsorgen heisst aber nicht, dass man das Leben nicht geniessen kann.

Das eigene Leben nicht verpassen und zugleich die Nachkommenden nicht vergessen – so lautet eines Ihrer Mottos. Was möchten Sie selber dereinst hinterlassen?

Ich möchte meine Faszination teilen für alles Wunderbare, das wir in der Schweiz haben – und dazu beitragen, dass auch kommende Generationen Freude haben, hier zu leben. Denn es ist ein absolutes Privileg.

 

 

 

Delegierte treffen sich digital

Die Delegiertenversammlung der Previs Vorsorge fand im Juni auf schriftlichem Weg statt. Das Referat von Hanspeter Latour und die Informationen von Peter Flück, Präsident des Stiftungsrats, und Stefan Muri, Geschäftsführer, zum Geschäftsjahr 2020, sind als Videos unter www.previs.ch/delegiertenversammlung zu finden. Der Stiftungsrat hat entschieden, die künftigen Delegiertenversammlungen in digitaler Form durchzuführen.
 

 

 

«Mein Selbstbewusstsein wurde gestärkt.»

Mit der neuen Dienstleistung «Base Management» unterstützt die Previs Vorsorge mithilfe der PK Rück die Wiedereingliederung von teilweise noch arbeitsunfähigen oder eben wieder arbeitsfähig gewordenen Versicherten ab 45 Jahren, wenn sie ihre Arbeitsstelle verloren haben. C.S., 60 Jahre alt, Koch in einem Wohnheim für Menschen mit Handicap, berichtet von seinen Erfahrungen.

Sie waren während einer gewissen Zeit arbeitsunfähig und befanden sich in einer gekündigten Arbeitssituation. Waren Sie zum damaligen Zeitpunkt zuversichtlich, eine neue Stelle zu finden? 

Nein, denn nach der Kündigung bekam ich starke Depressionen und grosse Zukunftsängste. Hinzu kam, dass ich über 30 Jahre in der Gemeinschaftsgastronomie tätig war und dies ohne nennenswerte Weiterbildungen. Erst als die Depressionen nachliessen, wurde ich wieder zuversichtlich, eine Stelle zu finden, auch weil ich körperlich fit bin. 

Welches waren Ihre Erwartungen zu Beginn des Base Managements? Wurden sie erfüllt? 

Zu Beginn hatte ich vor allem gehofft und auch erwartet, dass ich mein Selbstbewusstsein stärken und wieder Mut fassen kann. Das Aufzeigen meiner Stärken sollte dazu beitragen. Da ich mich seit über 30 Jahren nicht mehr beworben hatte, erwartete ich Unterstützung bei der Erstellung zeitgemässer Bewerbungsunterlagen. Ich wollte wieder auf dem neuesten Stand sein und auch wissen, was bei elektronischen Bewerbungen zu beachten ist. Mit dem Fachwissen des Base Managers (Job Coach) wollte ich wieder «auf die Spur» kommen. Meine Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt; ich habe sogar mehr bekommen als erwartet. 

Das Alter kann bei der Stellensuche eine Rolle spielen. Sie wurden daher in Ihrem Bewerbungsprozess unterstützt. Wie hat Ihnen das geholfen?

Die Coachings waren eine sehr positive Erfahrung und für mich ein voller Erfolg. Dies nicht nur in beruflicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht. Trotz meines Alters wurde mir viel Mut zugesprochen und ich konnte mit positiver Einstellung und gestärktem Selbstbewusstsein die Stellensuche aktiv angehen. Mich hat beeindruckt, wie einfühlsam, aufbauend und wohlwollend mein Job Coach auf mich einging. Optimierungspotenzial und Entwicklungsfelder wurden gemeinsam erarbeitet. Das hat mir sehr gut getan.

Inzwischen haben Sie eine neue Stelle gefunden und wieder eine berufliche Perspektive. Auf welche Weise hat Sie das Base Management dabei unterstützt?

Sämtliche Stelleninserate konnte ich in den Coachings besprechen. Vor dem Versand einer Bewerbung bekam ich eine Rückmeldung des Job Coach und konnte noch den letzten Feinschliff anbringen. Eine gezielte Vorbereitung auf Interviews war ein weiterer Vorteil des Base Management.

Meine aktuelle berufliche Situation ist sehr gut. In meiner neuen Stelle (saisonal befristet) fühle ich mich wohl. Ich kann mich einbringen und schätze das positive Umfeld, den guten Umgang sowie die mir entgegengebrachte Wertschätzung.

 

 

Ein Base Management richtet sich an versicherte Personen ab 45 Jahren, die während oder direkt nach einer längeren Erkrankung ihren Job verloren haben. Die Stellensuche älterer Bewerber und Bewerberinnen dauert im Durchschnitt doppelt so lange wie bei jüngeren Personen. Daher wird durch gezielte und effiziente Unterstützung eine solide Basis geschaffen, um erfolgreich eine neue Arbeitsstelle zu finden. So werden etwa die Bewerbungsunterlagen optimiert und Bewerbungsgespräche geübt.

Experten der PK Rück prüfen, in welchen Fällen ein Base Management sinnvoll ist. In der Regel handelt es sich dabei um Personen, deren Arbeitsunfähigkeit bei der PK Rück gemeldet worden ist und bei denen die ärztliche Diagnose einer Beeinträchtigung der Psyche oder des Bewegungsapparats vorliegt.