Geschäftsstelle

 

Gutes Jahresergebnis bei grosser Geschäftslast und anforderungsreichen Projekten

Die einzelnen Geschäftsbereiche hatten letztes Jahr neben dem bereits anspruchsvollen Tagesgeschäft erneut zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen.

Die Vorsorge führte das Migrationsprojekt zur Erneuerung der Verwaltungssoftware erfolgreich weiter, sodass aus heutiger Sicht einem reibungslosen Übergang der weit über 45’000 Personendossiers auf den 1.1.2025 nichts im Weg stehen sollte. Dazu war ein minutiöser Abgleich unserer Ansprüche mit den Möglichkeiten der neu evaluierten Software nötig, bevor nun 2024 die verschiedenen Datenmigrationsphasen anlaufen können.

Ein weiteres grosses Projekt der Vorsorge war die Erneuerung des Rückdeckungsvertrags auf den 1.1.2024. Wir sichern uns bekanntlich für die Risiken Tod und Invalidität bei der PK Rück Lebensversicherung ab. Aufgrund der Analyse der zurückliegenden und laufenden Arbeitsunfähigkeiten bei unseren Versicherten und der daraus möglicherweise entstehenden oder schon entstandenen IV-Leistungen wurden wir mit einer empfindlichen Erhöhung des Rückdeckungstarifs konfrontiert. Diese Entwicklung ist nicht nur «hausgemacht». Schweizweit ist ein deutlicher Anstieg der Arbeitsunfähigkeiten, vor allem durch psychische Krankheiten, zu verzeichnen, was zu einem Anstieg von Invaliditätsfällen führen wird. Belastungen an Arbeitsplatz und in der Gesellschaft, Leistungsdruck und Fachkräftemangel sowie zum Teil abnehmende Resilienz dürften wohl die Hauptursachen für diese Entwicklung sein. Wie weit wir unter diesen Umständen unsere auf das Jahr 2023 gesenkten Risikobeiträge in Zukunft aufrechterhalten können, wird eine bevorstehende fundierte Überprüfung unserer Risikopreispolitik zeigen.

Invaliditätsrisiko steigt wieder an – Lösungsansätze sind gefragt

Nicht zuletzt unter dem Eindruck des sich manifestierenden Umschwungs bei der Gesundheit der Arbeitnehmenden hat die Previs die Kampagne gesund@work lanciert. Mit ihr wollen wir die vielschichtigen Aspekte der Gesundheit am Arbeitsplatz vermehrt ins Augenmerk der Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden rücken. Erfahren Sie mehr unter previs.ch/gesund@work 

Ebenfalls unter dem Stichwort «Risikobewusstsein» haben wir 2023 eine Mehrheit von Gesuchen um einen Anschluss von Arbeitgebenden an unsere Vorsorgeeinrichtung ablehnen müssen. Wir messen der strukturellen Gesundheit und Stabilität unserer Vorsorgewerke eine höhere Priorität bei als einem schnellen Wachstum. Entsprechend ist der Zuwachs an Versicherten vor allem auf das intrinsische Wachstum der bestehenden Anschlüsse zurückzuführen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels haben sich etliche Arbeitgebende für bessere Vorsorgepläne, unter anderem für Wahlpläne mit flexiblen Sparsätzen für die Versicherten, entschieden. Es freut uns, zu sehen, dass die Arbeitgebenden die berufliche Vorsorge ernst nehmen.

Das Portfoliomanagement der Finanzanlagen hatte 2023 mit der Achterbahnfahrt der Märkte zu kämpfen. Grosses Geschick am Steuer der Obligationen, Aktien und alternativen Anlagen war angesagt. Wie in der Vergangenheit auch schon kam es neben dem, was man machte, vor allem auch darauf an, was man nicht machte. Die risikobewusste Performance von 4.0% bis 5.3% je nach Anlagestrategie kann sich durchaus sehen lassen.

Unsere Immobilien – stabil, nachhaltig und marktkonform bewertet

Auch das Immobilienmanagement war gefordert. Hier sind es unter anderem die grossen Neubau- und Sanierungsprojekte, die neben den finanziellen Herausforderungen aufgrund der Teuerung auch immer wieder terminliche Klippen zu meistern hatten. Wenn die Zinsen das Auf und Ab bei den Finanzanlagen schon beeinflussten, hatten sie dann auch noch Mehrarbeit bei der Immobilienbewirtschaftung zur Folge. Mit dem nötigen «Gspüri» mussten unter Abwägung der Interessen unserer Versicherten und denjenigen der Mietenden gerechtfertigte Mietzinserhöhungen umgesetzt werden. Und nicht zuletzt war die Bewertung der Immobilien ein Thema. Dank unserer zurückhaltenden und realistischen Bilanzwerte aus den Vorjahren hielten sich die Korrekturen aufgrund der Veränderungen am Zins- und Immobilienmarkt in engen Grenzen.

Mit der Inkraftsetzung des neuen schweizerischen Datenschutzgesetzes per 1.9.2023 fand unser Projekt Datenschutz einen vorläufigen Abschluss. Ein modernes Datenschutzreglement, die Bestellung einer Datenschutzberaterin auf der Basis der bundesrechtlichen Vorschriften und der Eintrag in das «Register der Datenbearbeitungstätigkeiten EDÖB» waren die Meilensteine 2023.

Dank laufender Anstrengungen konnten wir trotz Teuerungsschüben die Verwaltungskosten stabil auf tiefem Niveau halten. Mit einem Wert von CHF 211 pro Destinatär/-in schliessen wir erneut deutlich unter den Vergleichswerten ab. Die Verwaltungskosten werden bekanntlich massgebend durch die Personalkosten bestimmt. Die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt bekommen wir bei unseren Einstellungsprozessen deutlich zu spüren. Des Öfteren müssen wir feststellen, dass sich die Lohnvorstellungen von Fachkräften nicht mit unseren Möglichkeiten decken. Dank dem Geschick unseres HR ist es uns bisher gelungen, einerseits die Fluktuation tief zu halten und andererseits offene Stellen innert nützlicher Frist zu besetzen. An unserer Attraktivität als Arbeitgeberin werden wir aber weiterhin zu feilen haben, damit unsere Dienstleistungen für unsere Kunden auf dem hohen Niveau gesichert bleiben.

Erwähnen möchten wir auch die gute Zahlungsmoral unserer angeschlossenen Arbeitgebenden. Dies ist gerade bei angespannter Finanzlage nicht selbstverständlich. Herzlichen Dank für die pünktliche Bezahlung der monatlichen Beitragsrechnungen.

Erfreulicher Geschäftsabschluss – steigende Deckungsgrade

Alle diese Mosaiksteine haben neben den Vermögensanlagen, dem sogenannten dritten Beitragszahlenden, zum guten Jahresergebnis 2023 beigetragen. Nach dem schlechten Jahr 2022 konnten die Deckungsgrade im vergangenen Jahr wieder verbessert und eine angemessene Verzinsung der Altersguthaben gewährt werden.

Stefan Muri
Geschäftsführer