POSITIV denken
Die Welt im Krisenmodus: Haben wir die Pandemie schon überwunden oder holt sie einen neuen Anlauf? Für viele von uns undenkbar geworden: Ein europäisches Land wird von seinem Nachbarn mit Waffengewalt überfallen. Energiekrise: Müssen wir im Winter frieren? Zinsschock an den Kapitalmärkten: Kommt jetzt der Immobilienschock? Inflation ohne Ende: Krieg, Energiekrise, Lieferengpässe und Zinserhöhungen führen zu höheren Preisen, wer kann sich das noch leisten? Solches lasen wir im letzten Jahr fast täglich in den Medien, liebe Leserinnen und Leser. Und da war doch noch was? Ach ja – die Klimakrise! Und ganz leise immer noch auf oder je nach Sichtweise unter dem Tisch: die Krise in der beruflichen Vorsorge.
Muss es immer so negativ sein – wo bleibt das Positive?
Zugegeben, dem unsäglichen Krieg in der Ukraine ist nun wirklich nichts Positives abzugewinnen. Wir können nur hoffen, dass dieser Albtraum bald vorübergeht, und mit bescheidenen Mitteln versuchen, einen Beitrag zur Milderung des Leids zu leisten.
Krisen sind auch Chancen
Abgesehen davon versuchen wir, positiv zu denken und in den verschiedenen Krisen auch Chancen zu sehen.
Da ist die Energiekrise, die zumindest im Winter 2022/2023 gar nicht wirklich eine ist. Aber weckt sie in uns nicht doch die Erkenntnis, dass Energie ein wertvolles Gut ist, wir damit sorgfältig umgehen und mit Innovation alternative Quellen erschliessen sollen? Gefühlt wurden noch nie so viele neue Projekte zur klimaschützenden Energiegewinnung vorgestellt. Auch wenn teilweise im Krisenmodus auch über veraltete Energieformen laut nachgedacht wurde.
Da ist die Teuerung. 3% fürs Jahr 2022 in der Schweiz, viel höher im benachbarten Ausland. Ist Ihnen bewusst, dass die Teuerung 1990 5.3% und 1991 5.2% betrug und der Durchschnitt in den 1990er-Jahren bei 4.3% pro Jahr lag? Solche Werte sind wir uns nicht mehr gewohnt. Oder leben wir heute vielleicht zu nahe am Limit – am Kontolimit? Könnte hier nicht auch die Chance schlummern, unser Konsumverhalten zu hinterfragen – hin zu mehr Nachhaltigkeit?
Um die Teuerung zu bekämpfen, erhöhen die Banken die Leitzinsen. Eigentlich das Beste, was einer Pensionskasse passieren kann. Endlich gibt es wieder Erträge mit den Zinscoupons der risikoärmeren Obligationen. Aber zuerst muss das Jammertal der sinkenden Werte dieser Anlagekategorie durchschritten werden. Das haben wir im letzten Jahr zu spüren bekommen. Aber nichtsdestotrotz, die Aussichten sind nun deutlich besser geworden.
Wir wollen diesen Geschäftsbericht nicht als Moralapostel verfassen, aber angesichts der dauernd auf uns einprasselnden Schwarzmalerei wäre ein Gegengewicht mehr als angebracht. Ein solches Gegengewicht stützen können wir als Pensionskasse und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, als Individuen mit positivem Denken und Handeln.
Strategie konkretisiert
Im Jahr 2021 hat der Stiftungsrat die Strategie für die Jahre 2022 bis 2026 beschlossen. Im vergangenen Jahr wurden die Massnahmen konkretisiert. Die grossen Veränderungen, die wir zurzeit erleben, zwingen zu einer flexiblen und rollenden Planung. So wurden bereits im Geschäftsabschluss 2022 einzelne strategische Massnahmen wie zum Beispiel die Zielhöhe des technischen Zinses hinterfragt. Zudem konnte leider mit der schlechten Anlageperformance 2022 weder an die höhere Verzinsung der Altersguthaben des Vorjahres angeknüpft werden, noch konnte den Rentnerinnen und Rentnern ein Zustupf auf das Jahr 2023 in Aussicht gestellt werden.
Und die Reform der beruflichen Vorsorge? Diese «never-ending story» wurde im Jahr 2022 um ein weiteres Kapitel reicher. Was unsere Politikerinnen und Politiker in National- und Ständerat nach der grundsätzlich positiv verlaufenen AHV-Abstimmung mit dem BVG weiter anstellen, gleicht eher einem Basar als einer seriösen Vorgehensplanung. Wir dürfen gespannt sein auf den Inhalt des «Kapitels 2023».
Die positive Grundhaltung bringt uns vorwärts
Schwierige Zeiten verlangen auf allen Ebenen Mehreinsatz. Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeitenden der Previs, die Geschäftsleitung und der Stiftungsrat erneut sehr grossen Einsatz gezeigt. Dank vorausschauendem Denken mit einer stets positiven Grundhaltung ist es uns gelungen, das Schiff der Previs einigermassen wohlbehalten durch die schäumende See zu lotsen. Als Präsident des Stiftungsrats ist es mir ein grosses Anliegen, allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement zu danken.
Aber auch Sie liebe Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, liebe Versicherte, Rentnerinnen und Rentner habe ich nicht vergessen. Für Ihre Treue, Ihre wohlwollende Partnerschaft und Ihre Wertschätzung danke ich Ihnen im Namen der Previs herzlich.
Und denken Sie positiv!
Peter Flück
Präsident des Stiftungsrates
Zusammensetzung und Funktionen des Stiftungsrates im Jahr 2022
Vorname/Name | Funktion | Vertretung | Anschluss | Eintritt Stiftungsrat/ Wiederwahl |
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Peter Flück | Präsident Vorsitz Complianceausschuss | Arbeitgebende | Brienz Rothorn Bahn | 2004/2021 |
Reto Lindegger | Vizepräsident Mitglied Complianceausschuss | Arbeitgebende | Schweizerischer Gemeindeverband | 2016/2021 |
Alfred Amrein | Vorsitz Anlageausschuss | Arbeitgebende | Atupri Gesundheitsversicherung | 2012/2021 |
Tanja Brunner | Mitglied Anlageausschuss | Arbeitnehmende | Gemeinde Spiez | 2020/2021 |
Matthias Bütikofer | Mitglied Anlageausschuss | Arbeitgebende | Stiftung Taubblinden-Hilfe | 2014/2021 |
Martin Gafner | Mitglied Anlageausschuss | Arbeitgebende | Siloah AG | 2016/2021 |
Susanne Graf | Mitglied Complianceausschuss | Arbeitnehmende (bis 06.2022) Arbeitgebende (ab 07.2022) | Gemeinde Kemmental | 2020/2021 |
Irene Minder | Arbeitgebende (bis 06.2022) Arbeitnehmende (ab 07.2022) | Seniorenzentrum Oberburg | 2020/2021 | |
Urs Obrecht | Mitglied Complianceausschuss | Arbeitnehmende | Heime dahlia | 2013/2021 |
Sarah Schneider | Arbeitnehmende | Stiftung Wohnen im Alter | 2020/2021 | |
Jürg Thöni | Mitglied Anlageausschuss | Arbeitnehmende | Spital STS AG | 2012/2021 |